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AutorenbildConstance Grunewald-Petschke

VERBUNDENHEIT, URSPRUNG UND BEWUSSTE ELTERNSCHAFT

Was ursprüngliche Verbundenheit für mich mit bewusster Elternschaft zu tun hat und wie wir durch unsere Kinder den Weg zurück zu unserem inneren Kern finden können.


Wir Alle sehnen uns nach tiefer Verbundenheit mit unseren Kindern. Verbundenheit ist ein grundlegendes menschliches Bedürfnis. Gerade im Elternsein. Sie ist das, was uns von Reptilien unterscheidet. Sie entsteht in dem Teil unseres Gehirns, den wir auch das emotionale Gehirn nennen. Wenn wir uns verbunden fühlen, entfaltet sich in uns eine Art Leichtigkeit, die uns beflügelt. Ein tiefes Vertrauen darin, dass alles gerade gut ist und gut bleibt. Eine tiefe Überzeugung, dass alles einen Sinn hat und dass wir immer unseren Weg finden. Und dass wir hier und jetzt gerade genau richtig sind. Als Individuum. Und als Teil eines Großen-Ganzen.







Vom Verlust unserer ursprünglichen Verbundenheit


Ein Ungeborenes erfährt nachgewiesenermaßen schon im Mutterleib die komplette Gefühlspalette seiner Mutter. Es kann dieser Erfahrung noch keine Begrifflichkeiten zuordnen, aber es fühlt. Es spürt seine Mutter mit all ihren Stimmungen, Gefühlen, Wahrnehmungen und Gedanken. Über sich selbst, das Baby und das Leben. Es ist eins mit seinem Lebensraum – der Mutter. Und so kommt es auf die Welt. Verbunden mit sich selbst, seiner Mama und dem großen Ganzen. Mit dem Leben. Und allem, was ist.


Im Laufe unserer Sozialisation beginnen wir allerdings häufig, die Verbindung zu uns selbst zu verlieren. Entweder, weil wir einfach nicht lernen, wie wir sie pflegen können. Oder manchmal auch aus Gründen des Selbstschutzes. Weil Erfahrungen im Inneren manchmal so schmerzen können, dass das System eines Kindes nicht in der Lage ist, sie auszuhalten. Also trennt es sich davon. Und selbst, wenn wir eine vermeintlich wunderbare Kindheit hatten, ist es in unserer Gesellschaft einfach so, dass unser Innenleben nicht unbedingt eine zentrale Rolle spielt, und stattdessen unser Funktionieren ein deutlich übergeordneter Aspekt unseres Heranwachsens war und für viele Kinder immer noch ist.


Und so lernen wir zu funktionieren. Zu tun, was getan werden muss. Anstatt zu fühlen, was gefühlt werden möchte. Wir verlernen das MÖCHTEN und erlernen das MÜSSEN. Und während uns unser Möchten in unserer frühen Kindheit immer wieder den Weg zu unserem Inneren aufgezeigt hatte, ersetzen wir diese innere Verbundenheit spätestens mit dem Ernst des Lebens durch den Blick des Müssens auf Stundenplan und Hausaufgaben.


Und so nimmt die Realität des Getrenntseins von uns selbst und unserem ursprünglichen Sein seinen Lauf.




Der Weg zurück zur Verbundenheit mit uns selbst


Unser Elternsein im Allgemeinen und ein achtsamer, bewusster Umgang mit unserer Elternschaft im Speziellen geben uns die einzigartige Chance uns wieder mit uns selbst zu verbinden. Denn gerade, weil unsere Kinder so direkt und eng mit ihren eigenen Sinneswahrnehmungen, Gefühlen und Bedürfnissen verbunden sind – und uns diese völlig unverfälscht zu übermitteln in der Lage sind – geben sie uns immer und immer wieder die wunderbare Möglichkeit uns auch (wieder) mit unserem Inneren zu verbinden.


Unsere Kinder kratzen an unserem Ego. Sie spüren, wenn wir eine Rolle spielen. Sie fühlen es, wenn wir uns hinter Allgemeinplätzen und Rollen verstecken. Wenn wir nur tun, was getan werden muss. Ohne wirklich verbunden zu sein. Unsere Kinder wollen echte Eltern. Eltern, die authentisch sind. Eltern, die integer sind. Eltern, die verbunden sind. Mit sich selbst, mit ihnen, mit der Welt. Alles in ihnen schreit nach Verbundenheit. Denn dann spüren sie, dass sie von Grund auf richtig sind. Und dann werden sie ihren eigenen, selbstbewussten Weg gehen – und trotzdem mit uns und allem verbunden bleiben.


Wenn wir uns mit unserem Kind verbunden fühlen möchten, müssen wir zuerst beginnen, uns wieder mit uns selbst zu verbinden.

Wie kultivieren wir Verbundenheit in einer achtsamen Elternschaft?


Der Anfang von Allem ist unsere Absichtserklärung. Unsere Intention, uns selbst wieder bewusster wahrzunehmen. Unsere Stimmungen, unsere Gedanken, unsere Gefühle und körperlichen Empfindungen. So oft wir eben Raum dafür finden in unserem vollgepackten Elternalltag. Ohne uns selbst Druck zu machen.


Wenn wir beginnen, unser Inneres zu erforschen, werden wir spüren, wie die Verbundenheit wächst. Jeden Tag ein kleines bisschen mehr.

Zuerst spüren wir uns selbst in uns wieder ein bisschen mehr. Unser Körper wird fühlbarer, unsere Beziehung zu ihm direkter. Dann beginnen wie wieder wirklich zu empfinden, wenn wir federleicht, glücklich, traurig oder ängstlich sind. Wir kommen wieder in Kontakt mit der unerschöpflichen Bandbreite unserer Gefühlspalette. Und wir lernen diese Gefühle zu halten. Ihnen Raum zu geben. Sie liebevoll anzunehmen. Weil wir mit der Achtsamkeit auch das Vertrauen kultivieren, dass alles, was ist, Sinn macht und außerdem wieder vorüber geht. Dass alles, was ist, zum Leben gehört.


Und wenn wir so sind: präsent, authentisch, offen und verbunden mit uns selbst, dann sind wir auch in der Lage, uns wirklich mit unserem Kind zu verbinden. Von Herz zu Herz. Rein und unverfälscht. Frei von Konzepten und Ideen darüber, wie wir zu sein haben, wie unser Kind zu sein hat und wie die Dinge um uns herum zu sein haben. Stattdessen voller Leichtigkeit, Offenheit, Vertrauen und Gelassenheit. Als Individuum und als vollkommen selbstverständlicher Teil eines Großen-Ganzen.



 

Praxisübung


  • Nimm dir ein paar Minuten Zeit, mach' eine kurze Pause.

  • Schließe die Augen für einen Moment und stelle dir vor, wie du mit deinem Kind in einem friedvollen, entspannten Moment zusammen bist. Lass' diesen Moment in deinem Inneren vollkommen lebendig werden. Betrachte dein Kind. Empfinde seine Präsenz. Höre seine Stimme. Rieche seinen Duft. Fühle seine Haut.

  • Und jetzt spüre die Liebe, die dein Kind dir entgegenbringt, in deinem Körper. Atme tief in den Bauch und lasse die Liebe deinen gesamten Körper fluten.

  • Lass dich von diesem Gefühl der Liebe und Verbundenheit erfüllen. Lass deinen Körper weich werden und fühle in deinen Herzbereich hinein. Spüre, wie die Wärme, die Sanftheit durch deinen Körper strömt. Entspanne deine Gesichtszüge und lass dich treiben im Fluss der Verbundenheit.

  • Wenn unangenehme Gedanken auftauchen: lass sie da sein, das ist völlig in Ordnung. Beobachte sie einen Moment und lasse sie ohne Urteil gehen um wieder in das innige Gefühl der Verbundenheit einzutauchen.

  • Genieße diesen Moment der Leichtigkeit, der Authentizität und der Offenheit noch einen Moment lang und schau dann, ob du etwas von dieser tiefen Verbundenheit zu dir und deinem Kind in den Alltag mitnehmen kannst.


 

Und vielleicht sehnen wir uns Alle genau aus einem Grund so sehr nach Verbundenheit mit unseren Kindern: Weil sie uns den Weg zeigen zurück zu dem, wer oder was wir eigentlich sind.


 

Hey. Schön, dass du hier bist! Ich bin Constance. Kommunikationstrainerin, Achtsamkeitslehrerin, Yogini und seit 2015 Zwillingsmama. Und immer wieder neu auf der Suche nach meiner inneren Wahrheit. Um mir und meiner Familie ein Leben in Bewusstheit und Authentizität zu ermöglichen. Deshalb betreibe ich diesen Blog und den dazugehörigen Instagram-Account, wo ich in familienkompatiblen Abständen über meine Reise in und durch ein bewusstes, authentisches ElternSein berichte.


Mindful. Authentic. Mostly.

Constance


 

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